In meiner Diplomarbeit von 1988 habe ich das Füllen von so genannten Sprachpausen durch Wortwiederholungen untersucht. Bei dieser empirischen Analyse mehrerer Streitgespräche von Wissenschaftlern, die aufgezeichnet wurden, bin ich den Fragen nach dem Warum des Füllens, nach der Wortart der wiederholten Wörter, nach der Häufigkeit des Wiederholens sowie nach der entsprechenden Gesprächssituation nachgegangen.

Die Ursachen für Pausen innerhalb des Redeflusses können verschiedenster Natur sein. Sie entstehen aufgrund von Wortfindungs- oder Formulierungsschwierigkeiten, aufgrund der Selbstkorrektur des Sprechenden oder auch aufgrund der Reaktionen des Zuhörers, der in das Gespräch eingreifen möchte.

Das Wiederholen von vor allem kurzen Wörtern wie den Konjunktionen "und" bzw. "oder" stellt normalerweise keine Sprachschwierigkeit dar. Vielmehr geht es hier um das "pausenlose" Fortführen des Sprechens, um zum Beispiel ein Eingreifen des Gesprächspartners in das Gespräch zu verhindern.

Das Füllen von Pausen hat also eine Redefluss sichernde, Planungszeit schaffende und Gesprächsschritt beanspruchende Funktion.

 

"Der Gebrauch von Wortwiederholungen zum Füllen von Planungspausen innerhalb mündlich-kommunikativer Prozesse"