"Jörg" ist die niederdeutsche Kurzform des Vornamens "Georg", welcher aus dem Griechischen kommt und "Bauer" bzw. "Landmann" bedeutet. Aus diesem Grund erfreute sich der Name besonders im überwiegend bäuerlich geprägten Mittelalter großer Beliebtheit.

Im Englischen wurde aus "Georg" "George", im Französischen "Georges", in Holland entstanden die Namen "Georgius" bzw. "Joris", in Dänemark wurde daraus "Jorgen", wobei das mit einem Schrägstrich markierte O wie Ö gesprochen wird. Im Italienischen wurde "Georg" zu "Georgio" bzw. "Giorgie", im Spanischen und Portugiesischen zu "Jorge". Die Russen machten daraus einen "Georgij" bzw. "Jurij", die Ungarn einen "György", die Polen einen "Jerzy", "Jurek" bzw. "Juri" und die Araber einen "Omar".

Bekannt geworden ist der Name vor allem durch den Heiligen Georg, den Drachentöter, und den Junker Jörg, wobei es sich bei Letzterem um Martin Luther handelte, der sich 1521/22 auf der Wartburg aufhielt, wo er als "Junker Jörg" unter dem Schutz der Weimarer Fürsten vor der Verfolgung des Papstes das Neue Testament übersetzte und damit die Grundlage einer einheitlichen deutschen Schriftsprache schuf. In Berlin und im thüringischen Eisenach gibt es eine Junker-Jörg-, im baden-württembergischen Rottenburg am Neckar eine Ritter-Jörg-Straße, im westfälischen Münster einen Junker-Jörg-Platz. In Sommerhausen, nahe Würzburg, gibt es den 1574 errichteten Marktbrunnen, der auch Hans-Jörg-Brunnen bzw. Jörgenbrunnen genannt wird. Die dort stehende Sandsteinskulptur stellt den Ritter Hans Jörg dar und soll das der Gemeinde verliehene Marktrecht verkörpern. Nach diesem Ritter wurde auch das am Brunnen befindliche Hotel "Ritter Jörg" benannt.

Erst wieder in den 1960er- und 70er-Jahren zählte "Jörg" zu den beliebtesten Jungennamen. So lag "Jörg" in Berlin unter den beliebtesten Vornamen 1967 auf Platz 9 , was sich dann in den 70ern wieder änderte, sodass der Vorname "Jörg" in den 90er und danach bei der Namensgebung kaum noch Beachtung fand.

 

 

 Die Herkunft des Wortes "Jörg"